POWERCONCEPT

Die Kunst, es in Worte zu fassen.

Andrea Przyklenk, Journalistin.

Philipp Depiereux, Gründer der Digitalberatung Etventure, hat nach dem „Changerider“ vor kurzem sein zweites Buch veröffentlicht. Es ist ein Praxisbuch – wie von Philipp nicht anders zu erwarten. Mit zahlreichen Beispielen aus der Wirtschaft zeigt der Autor, dass und wie es möglich ist, die digitale Transformation zu stemmen, egal ob es um KMU oder Konzerne geht. Ob es notwendig ist, ist für ihn längst keine Frage mehr.

„Schiebt das altbewährte Ingenieursdenken und den Perfektionismus beiseite und beschreitet mutig neue Wege! Werdet WELTMUTFÜHRER!“, so sein Credo.

Die deutschen Weltmarktführer werden bald keine mehr sein, wenn sie sich nicht ändern, ist Philipp überzeugt. Sein Buch soll Inspiration sein, Mut machen die Zukunft anzupacken, das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen, digitale Projekte und Geschäftsmodelle umzusetzen. Nein, nicht soll – das Buch IST eine Inspiration und MACHT Mut. Dafür sind jedoch nicht nur die Beispiele von Klöckner, der SMS-Group, Viessmann oder Rewe verantwortlich, sondern auch der konkrete Weg der Umsetzung von der kleinen Digitaleinheit bis zur Veränderung der gesamten Organisation, den Philipp skizziert. Es wird deutlich, dass hier jemand genau weiß, worüber er schreibt. Er kennt die Beschleuniger ebenso wie die Stolpersteine, die er schonungslos anspricht: Perfektionismus, Bewahrertum, Cover-your-Ass-Mentalität und Saturiertheit in Unternehmen, Politik und Gesellschaft.

Mensch first, technology second

Technologie ist für Philipp nicht das entscheidende Puzzleteil bei der digitalen Transformation, sondern der Mensch. Denn nur wenn Unternehmer, Führungskräfte, Mitarbeiter und Politiker ihr Mindset änderten, werde es auch künftig deutsche Weltmarktführer geben. Man müsse diejenigen, die zögerten oder Angst hätten von den positiven Auswirkungen der Digitalisierung überzeugen, am besten anhand von Daten und Erfolgen. Deshalb empfiehlt Philipp den Unternehmen, zunächst kleine Digitaleinheiten in einem geschützten Raum fernab des Firmensitzes zu bilden und deren Erfolge zurück in die Kernorganisation zu tragen. Er schreibt: „Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss den Mut haben, aus gewohnten Denk- und Arbeitsweisen auszubrechen, von Grund auf neu zu denken und die Disruption nicht zu scheuen, sondern selbst herbeizuführen, was am besten im geschützten Raum erfolgt. Das sind die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Transformation.“

D@2030 – Vision der Zukunft

Zu guter Letzt entwirft Philipp seine Vision von Deutschland im Jahr 2030. Wenn wir bereit sind, uns zu verändern, jeder einzelne, jedes Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes, muss es vielleicht keine Vision bleiben, sondern wird unsere Zukunft sein. Dafür müssen wir zuerst unsere Umsetzungsabneigung überwinden, damit wir das, was uns vorschwebt, was wir uns wünschen, auch tatsächlich erreichen. Wie Philipp schreibt: „So wie unsere Kanzlerin Deutschland bezüglich der Flüchtlingskrise am 31. August 2015 mit der Äußerung ‚Wir schaffen das!‘ motivieren wollte, würde ich mir wünschen, dass wir in Deutschland bezüglich der digitalen Transformation alle laut ‚Wir schaffen das!‘ rufen. Und dass wir dann die Umsetzung richtig anpacken – denn daran haperte es 2015 auch bei der Flüchtlingskrise im Land.“

Empfehlenswert für alle, die sich Veränderung wünschen oder Angst davor haben, nicht nur für Unternehmer.

Werdet Weltmutführer: Mit Mut und neuem Mindset in die digitale Zukunft,
ISBN 978-3753105185, epubli, € 30, auch als E-Book erhältlich.