POWERCONCEPT

Die Kunst, es in Worte zu fassen.

Andrea Przyklenk, Journalistin.

Den Unternehmer, Redner, Gründer von Accelerate und Mitbegründer des Vereins StartUp Stuttgart e.V. habe ich bei einer Artikelrecherche kennengelernt. Von Anfang an hat er mir von dem Buch erzählt, das er schreiben möchte. Ich fand es ungeheuer beeindruckend mit welcher Zähigkeit und welchem Elan Johannes Ellenberg dieses Projekt verfolgt hat. Dazu hat sicherlich beigetragen, dass er von dem, was er geschrieben hat, überzeugt ist. Es ist sozusagen das, was für ihn als Unternehmer „lebensrichtig“ ist.

Inspiration für den Mittelstand

Das Buch richtet sich in erster Linie an den Mittelstand. Darauf weist auch der Untertitel „Was der Mittelstand von Startups lernen kann und muss“ hin. Es soll Hilfestellung auf dem Weg der digitalen Transformation geben, möchte zum Handeln inspirieren, zur Veränderung ermuntern. Die Start-ups und ihre ganz spezielle Kultur können nach Meinung des Autors dafür zahlreiche Impulse geben. Der Autor erklärt, was Start-ups anders machen als etablierte Firmen, warum sie für unsichere Zeiten besser gerüstet sind. Und natürlich werden auch die wichtigsten Methoden der Start-ups vorgestellt. Ellenberg macht Vorschläge für neue Organisationsformen und für die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups. Beispiele und Kurzinterviews bringen die Praxis ins Spiel. Der Autor arbeitet heraus, weshalb es sich für den Mittelstand lohnt, sich an den Start-ups zu orientieren. Es bringt sie nicht nur auf dem Weg in die digitale Transformation weiter und verbessert ihre Zukunftsfähigkeit, sondern erhöht auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Man merkt, dass der Autor viel Erfahrung als Coach und Begleiter von Unternehmen bei ihrer Transformation in die digitale Welt hat. Und man merkt, dass er über Dinge schreibt, die er nicht nur aus Erfahrung kennt, sondern von denen er überzeugt ist. Vanessa Weber, Geschäftsführerin Werkzeug Weber, Aschaffenburg, schreibt in ihrem Vorwort: „Man merkt, dass der Autor in der Start-up-Szene und im Mittelstand zuhause ist und weiß, was dem Mittelstand aktuell unter den Nägeln brennt.“

Zuerst geben

Im letzten Kapitel stellt der Autor den „Startup Code“ mit seinen sieben Punkten vor. Der Code beschreibt die wichtigsten Prinzipien, um Veränderungen in etablierten Organisationen anzustoßen und gleichzeitig Unternehmertum im Unternehmen zu verankern. Ellenberg persönlich ist, wie er bei der Präsentation seines Buches sagte, das Prinzip „zuerst geben“ am Wichtigsten. Er ist überzeugt davon, dass man das Vertrauen, das man jemandem schenkt, zurückbekommt. Er schreibt: „Ich habe keine Angst, etwas zu geben, ohne etwas zurückzubekommen, vielleicht erst später, aber es kommt immer etwas zurück. Und wenn ich doch einmal an jemanden gerate, der sich meines Vertrauens nicht würdig erweist oder es missbraucht, bin ich um einen Erfahrung reicher.“ Ohne Vertrauen, so Ellenberg, könnten keine Netzwerke entstehen und überleben, und ohne Netzwerke gehe es nun einmal nicht in der digitalen Welt. Netzwerke seien eines der hervorstechendsten Merkmale dieser neuen Welt.

Dass er tatsächlich selbst bereit ist zu geben, beweist Ellenberg damit, dass zehn Prozent des Verkaufserlöses aus diesem Buch an die Stiftung Stay für nachhaltige Entwicklungshilfe gehen, deren Arbeit am Ende des Buches vorgestellt wird.

Ich meine: Unbedingt lesen, nicht nur interessant, sondern auch frisch und ehrlich.

Der Startup Code. Was der Mittelstand von Startups lernen kann und muss, Status-Verlag, ISBN 978-3-942924-27-6, EUR 27,65, Website zum Buch: www.startup-code.de